Auf nach Schottland – zum Wandern

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mit MY 'Nordlicht II' (Hamburg)
– Bericht über eine lange Reise in den Jahren 2016 (Teil I) und 2017 (Teil II)
von Jörg W. Ziegenspeck

Von Lübeck ging es durch die Binnengewässer Deutschlands, Hollands, Belgiens und Frankreichs nach Calais, von dort über den Englischen Kanal nach Dover und an der Ostküste Englands (mit Besuchen von London und Edinburgh) entlang nach Schottland.
Am 74. Reisetag erreichten Gisela und Jörg W. Ziegenspeck über den Moray Firth tatsächlich die Stadt Inverness die am Osteingang des „Caledonian Canal“ liegt. Von dort aus und später dann auch von der „Marina Dunststaffnage“ (in der Nähe von Oban) machte das Ehepaar verschiedene anspruchsvolle Exkursionen (z.B. zur Insel Iona mit ihrem berühmten, bereits 563 gegründeten Kloster), zu einem unbewohnten Archipel der Inneren Hebriden mit der Vogelinsel Lunga (Pufins) und der Insel Staffa mit der Höhle „Faingal’s Cave“ – von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 - 1847) musikalisch in der „Hebriden Overtüre“ 1829 vertont – und seinen sechseckigen Basaltsäulen („Giant’s Causeway“ / „Damm der Riesen“).
Höhepunkt war dann aber eine Fünftage-Wanderung auf dem “West-Highland-Way“ von Glasgow nach Fort William: 125 km wurden bei echtem „Schottischen Wetter“ (Regen, Nebel, Sturm und – ab und zu auch – Sonnenschein) und wirklich schwierigem Gelände in 5 Tagen zurückgelegt. – Schottland ist ein tolles Land !

Nach dem Passieren des „Caledonian Canal“ und des „Crinan Canal“ eröffnete sich die Irische See. Nord-Irland mit der Hauptstadt Belfast und die Republik Irland mit der Hauptstadt Dublin wurden angelaufen und besucht.

Im Fährhafen von Rosslare kam es – aufgrund einer plötzlichen und nicht vorhergesagten Wetter- und Windänderung – fast zu einem Seenotfall. Wie sich erst hinterher ergab, war durch den enormen Schwell Salzwasser in die Auspuffanlage gelangt, womit die Maschinenprobleme begannen und sich fast zu einer „unendlichen Geschichte“ auswuchsen.
Zwar gelangten Schiff und Mannschaft mit viel Glück noch nach Wales, aber in der Yanmar-Vertragswerkstatt kam es zum Bruch eines Zylinders und einer Pleuelstange. Damit war klar, dass die Reise in Neyland / Pemborkeshire vorerst endete. Mit dem 167. Tag an Bord endete also die Sommerreise. Eine neue Maschine wurde geordert und soll mit einer geänderten Abgasanlage installiert werden, so dass die Reise dann im Frühling 2017 fortgesetzt werden kann. Gisela und Jörg W. Ziegenspeck flogen von Cardiff aus nach Hamburg und trafen abends in Lübeck ein.

Erst als uns von der Werkstatt in Wales gemeldet wurde, dass alle Reparaturarbeiten abgeschlossen werden konnten, konnte der zweite Teil der langen Reise beginnen. Mitte Juni 2017 ging es mit dem Flieger von Hamburg nach London und von dort auf langer Eisenbahnfahrt zurück zum Schiff nach Wales. Bis Wales lagen 1.063 sm seit Calais im Kielwasser achteraus, hatte die alte Maschine die MY ‘NORDLICHT II‘ während 250 Betriebsstunden über den Englischen Kanal, die Nordsee, um Schottland herum und durch die Irische See gebracht. Mit neuem Zutrauen, Mut und viel Hoffnung wurde die Reise fortgesetzt, die stärkere Maschine musste sich sogleich bei der Überquerung des nautisch anspruchsvollen und gefürchteten „Bristol Channel“ bewähren – und tat es, so dass nicht nur das berüchtigte „Land’s End“ sicher umrundet wurde, sondern auch noch ein Abstecher zu den „Isles of Scilly“, einer bezaubernden Inselgruppe an der Grenze zum Atlantik, unternommen wurde.
An der Südküste Englands ging es bis zum berühmten Seebad Brighton. Verschiedene Landausflüge führten u.a. einerseits mit Bus und Eisenbahn über Salisbury nach Stonehenge (bis heute nicht erklärbare und vielbesuchte Kultstätte) und andererseits nach Bodelva zum „Eden Project“ (einer großen Gartenanlage, in der die Pflanzenwelt sämtlicher Kontinente unter schützenden, technisch innovativen Plankonstruktionen gezeigt wird). Von Brighton aus wurde dann der Ärmelkanal erneut überquert. Von Boulogne-sur-Mer (Frankreich) ging es dann an der Festlandküste entlang nach Nieuwepoort (Belgien) und Vlissingen (Holland). Als wir am 13. Juli 2017 seeseitig an Calais vorüberfuhren, war „England Rund“ (im engeren Sinne) geschafft. Die Crew staunte selbst über die vollbrachte Leistung.

Von Vlissingen aus ging es quer über die drei Scheldearme binnenwärts zum Ijsselmeer und von dort zur Nordseeinsel Texel. Dies war die einzige friesische Insel, die wir bisher noch nie besucht hatten; alle anderen Nordsee-Inseln bis hinauf nach Dänemark waren in den vergangenen Jahren bereits angelaufen worden. Von Texel folgte MY ‘NORDLICHT II‘ dem Kurs übers Watt und durch Friesland, weil Starkwind den Weg „außen herum“ (über die Nordsee) nicht ratsam erscheinen ließ. Also lagen jetzt Sneek, Groningen und Delfzijl auf der Strecke. Nach Überquerung der Ems ging es auf dem Ems-Jade-Kanal von Emden bis nach Wilhelmshafen. Die Wetterlage hatte sich merklich gebessert, so dass noch die Insel Wangerooge angelaufen werden konnte. Tage wunderbarer Erholung auf dieser kleinen, naturschönen Nordseeinsel bleiben in Erinnerung.

Von Wangerooge führte der Weg über die Nordsee und die Elbemündung nach Cuxhaven, weiter nach Brunsbüttel und durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel.
In Lippe (Hohwachter Bucht) machten wir noch einmal eine Pause und durchstreiften mit unseren Klappfahrrädern den „Grafenwinkel“. Erstmals wieder machte sich das Gefühl bei uns beiden breit, nach Hause gekommen zu sein, die Ostsee wieder unter dem Kiel zu haben und zu merken, wie schön es (auch) in Deutschland ist. Da der kleine idyllische Hafen (im Besitz des Gräflich von Waldersee’schen Gutes) im Sperrgebiet der Truppenübungsplätze Todendorf und Putlos liegt, waren wir hier noch nie gewesen. – Ein Fehler, wie vor Ort schnell festgestellt wurde.

Von hier aus traten wir dann über Heiligenhafen, wo noch einmal die Brennstofftanks aufgefüllt wurden, die Heimreise nach Lübeck an. Nach 240 Tagen insgesamt (167 Tage im Jahre 2016 und 74 Tage im Jahre 2017) musste nun Abschied von Bord genommen werden, ging das wackere Schiff wenig später bei der „ancoraMariana“ in Neustadt i.H. in das wohlverdiente Winterlager.

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1138 Seit­en, Hardcover
ISBN 978-3-944-708-76-8

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Über den Autor

Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Jörg W. Ziegen­speck (Jg. 1941) war Tis­chler, Sozialar­beit­er (grad.), Dipl.-Pädagoge, Lehrer an ein­er Son­der­schule für Lern­be­hin­derte und Realschullehrer, ehe er Hochschullehrer wurde.

In Lüneb­urg war er von 1982 – 1996 als Pro­fes­sor für Psy­cholo­gie und von 1996 – 2009 als Pro­fes­sor für Erziehungswis­senschaft tätig. Danach und bis 2018 hat­te er eine Pro­fes­sur für Freizeitwissenschaften an der Fach­hochschule des Mit­tel­stands (FHM) in Schw­erin, später in Berlin inne.

Er gilt als der „Vater der mod­er­nen Erleb­nis­päd­a­gogik“ (Dr. Mar­i­on Gräfin Dön­hoff). In Lüneb­urg hat er bis zu sein­er Entpflich­tung das Insti­tut für Erleb­nis­päd­a­gogik e.V. an der Leuphana Uni­ver­sität geleit­et. Dort begrün­dete er 1981 die „Zeitschrift für Erleb­nis­päd­a­gogik“, die er dreißig Jahre lang als Her­aus­ge­ber und Schriftleit­er betreute. Zeit­gle­ich war er auch Leit­er des Ver­lags „edi­tion erleb­nis­päd­a­gogik“ mit fast 200 Pub­lika­tio­nen in acht Schriftenreihen.

Dem Segeln maß der Lüneb­urg­er Sozial­wis­senschaftler – wis­senschaftlich und prak­tisch – hohe sozialerzieherische und -ther­a­peutis­che Bedeu­tung bei.

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