Outdoor Leadership

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Führungsfähigkeiten, Risiko-, Nofall- und Krisenmanagement für die Arbeit mit Gruppen
Pit Rohwedder
3. überarbeitete Auflage

Wer mit Gruppen draußen unterwegs ist, braucht differenzierte Führungsfähigkeiten ebenso wie tragfähige Kenntnisse im Notfallmanagement. Das Buch vermittelt Grundlagen im Führen und Leiten, die wesentlichen psychologischen Modelle und gruppendynamisches Wissen, verbunden mit Risikomanagement-Strategien. Da auch bei größter Sorgfalt ein Unfall nicht ausgeschlossen werden kann, widmet sich ein Teil des Buches Notfällen und dem damit verbundenen Krisenmanagement.

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Artikelnummer: 978-3-96557-103-7 Kategorien: ,

Beschreibung

3. völ­lig über­ar­beit­ete Auflage
188 Seit­en, For­mat 20 x 24 cm
73 Abb. / Graf. / Tab.
ISBN 978-3-96557-103-7 (Soft­cov­er)

Zusätzliche Informationen

Ausführung

eBook, PDF-Download, Printausgabe

Klappentext

Out­door­pro­gramme erfreuen sich nach wie vor zunehmender Beliebtheit. Durch die Viel­seit­igkeit ihrer Inhalte beleben sie sowohl die Erleb­nis- also auch die Bil­dungs­land­schaft bei uns. Das Buch möchte dazu ein­laden, dif­feren­zierte Führungs­fähigkeit­en zu entwick­eln und konzen­tri­ert sich dabei haupt­säch­lich auf die weichen Fak­toren (soft skills) für den Umgang mit Men­schen in diesen Pro­gram­men. Hil­fre­iche Mod­elle aus der Per­sön­lichkeits- und Sozialpsy­cholo­gie liefern dabei ein prax­is­na­h­es Wis­sen, die als Steuerungsin­stru­mente in der Arbeit mit Grup­pen Out­door einge­set­zt wer­den können.

Die vorgestell­ten Risiko­man­age­mentstrate­gien bieten eine Vielzahl von Möglichkeit­en zur Unfal­lver­mei­dung und berück­sichti­gen dabei neueste Erken­nt­nisse aus der Human Fac­tor Forschung. Da sich auch bei größter Vor­sicht Unfälle nicht völ­lig ver­hin­dern lassen, wer­den bewährte Ablauf­struk­turen für Not­fall- und Krisen­man­age­men­tkonzepte vorgestellt.

Abschließend wen­det sich das Buch der Erstel­lung von Sicher­heit­skonzepten zu.

Aus dem Inhalt

  •  Führen von Gruppen
  • Leit­en von Gruppen
  • Führen und Leit­en als dif­feren­ziertes Handlungsspektrum
  • Kom­mu­nika­tion beim Führen und Leiten
  • Selb­st­wahrnehmung und Selbstkonzept
  • Soziale Wahrnehmung
  • Per­sön­lichkeit­spsy­chol­o­gis­che Aspekte
  • Dynamik und Entwick­lung in Gruppen
  • Sicher­heits­bedürfnisse und Risikomanagement
  • Not­fall­man­age­ment
  • Krisen­man­age­ment und Krisenintervention
  • Sicher­heits­man­age­ment

Blick ins Buch

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Rezension

Prof. Dr. Wern­er Michl für www.socialnet.de

Hin­ter­grund
Die Erleb­nis­päd­a­gogik lei­det unter ein­er mehrfachen Sprachlosigkeit. Erleb­nisse sind erstens oft so prä­gend, so beein­druck­end, dass die Sprache ver­sagt – und dann Gedichte helfen, wie im Vor­wort zu diesem Buch gezeigt wird. Und oft erscheint, zweit­ens, die Reflex­ion eines Erleb­niss­es als etwas Kün­stlich­es, Aufge­drängtes, etwas, durch das Erlebtes zerre­det und zer­stört wird. Drit­tens sind viele Prak­tik­er der Erleb­nis­päd­a­gogik manch­mal mund- und öfter schreib­faul. Wer oft mit den Gewal­ten der Natur kon­fron­tiert wird, beschränkt sich auf das Wesentliche.

The­ma und Aufbau
Pit Rohwed­der ist ein solch­er Prak­tik­er, der aus dem Vollen schöpfen kann, ein wichtiger Name in der erleb­nis­päd­a­gogis­chen Szene, ein­er, der min­destens eine Gen­er­a­tion von Erlebnispädagogen/innen geprägt hat. Nach­dem er schon einige Beiträge in Fachzeitschriften veröf­fentlicht hat, drängte es ihn nun, seine Erfahrun­gen in einem Buch festzuhal­ten. Rohwed­der, der auch Experte im Bere­ich Erste Hil­fe Out­door ist, konzen­tri­ert sich in diesem Buch mehr auf das „Wie“ im Führungsver­hal­ten und weniger auf die Hard Skills. Ihn inter­essieren die so genan­nten „weichen“ Fak­toren, Leitungs- und Führungsstile, Risiko­man­age­mentstrate­gien und beson­dere Kompetenzen.

Das Buch ist in sechs große Kapi­tel gegliedert, die durch Vari­a­tio­nen des Mod­ells der The­men­zen­tri­erten Inter­ak­tion (TZI) einen inneren Zusam­men­hang erfahren.

Führen und Leiten
Zunächst beschreibt Rohwed­der das Führungsver­hal­ten. Nach kurzen Anmerkun­gen zur Veror­tung der Erleb­nis­päd­a­gogik geht es um das Führen und Leit­en von Grup­pen. Das Spek­trum der Führungsstile von autoritär bis lais­sez-faire funk­tion­iert zwar, ist let­ztlich aber etwas eindi­men­sion­al. Da gibt es aktuellere Mod­elle. Auch die Def­i­n­i­tion ein­er Rolle ist nicht ganz stim­mig, denn Rolle definieren die anderen: das Spek­trum von Erwartun­gen an den Inhab­er ein­er Posi­tion. Höhep­unk­te sind in diesem Buch immer die Prax­is­tipps und die Fall­beispiele, die The­men, The­sen und The­o­rien ver­an­schaulichen, erk­lären und erweit­ern. Und natür­lich sind sehr viele Hin­weise hil­fre­ich und prax­is­nah; immer gelingt es dem Autor, The­o­rie und Prax­is eng zu verzah­nen und nir­gend­wo find­et man Unnötiges. Der Alpin­ist Rohwed­der weiß, worauf man verzicht­en kann und was drin­gend notwendig ist.

Mod­elle für die Gruppenarbeit
Das zweite Kapi­tel stellt „Hil­fre­iche psy­chol­o­gis­che Mod­elle für die Arbeit mit Grup­pen“ vor. Das ist ein wichtiges Anliegen und wird viel zu wenig beachtet in Pub­lika­tio­nen der Erleb­nis­päd­a­gogik. Natür­lich sind das Johari-Fen­ster, die Feed­back­regeln, die Maslowsche Bedürfnispyra­mide, die „Big Five“ der Per­sön­lichkeit, das Rie­mann / Thomann-Mod­ell und die Grup­pen­phasen fleißi­gen Studieren­den der Psy­cholo­gie und der ange­wandten Sozial­wis­senschaften weit­ge­hend bekan­nt. Trotz­dem kann eine Wieder­hol­ung nicht schaden, schon gar nicht für die fleißi­gen Prak­tik­er, die sel­ten die Muße für lang­wierige The­o­rien auf­brin­gen und es klar, ein­fach und por­tion­sweise mögen. Und natür­lich ist durch Prax­is­tipps immer der Bezug zum All­t­ag der Erleb­nis­päd­a­gogik vorhan­den. Ger­ade bei natur­sportlichen Aktio­nen wer­den Men­schen schnell zusam­mengeschweißt und ver­fall­en dann in ein eupho­risches Grup­pen­denken. Rohwed­der lis­tet die Symp­tome dazu auf (S. 82f). Gegen den Kon­for­mitäts­druck helfen die Janis-Regeln. Janis schlug ein­st­mals der amerikanis­chen Regierung Regeln vor, um dies zu ver­mei­den. Dazu gehört auch der bewusst definierte Advo­ca­tus Dia­boli (ebd.), aber noch eine Vielzahl weit­er­er Maß­nah­men helfen gegen diese Über­schätzung der Gruppenqualität.

Sicher­heit, Risiko
Im drit­ten Abschnitt geht es um „Sicher­heits­bedürfnisse und Risiko­man­age­ment.“ Die Aus­führun­gen über „frühe Kul­turen“ und ihre Sicht der Natur sind aus eth­nol­o­gis­ch­er Sicht etwas frag­würdig, aber let­ztlich auch nicht beson­ders bedeut­sam für die Prax­is. In erleb­nis­päd­a­gogis­chen Fachkreisen find­et man immer häu­figer Ele­mente ein­er Pseu­doeth­nolo­gie, ins­beson­dere im Ver­bund mit Rit­ualen, Vision­ssuchen, Medi­z­in­wan­derun­gen. Die Natur ist dann so beseelt, dass man die Amsel nicht mehr pfeifen hört. Zurück zum The­ma! In gewohn­ter Qual­ität ver­sucht der Autor, die Leit­be­griffe zu klären, gibt zahlre­iche Prax­is­tipps, dif­feren­ziert zwis­chen Risiko und Wag­nis und beschreibt dann aktuelle Entwick­lun­gen in Aus­bil­dungskonzepten. Das alles ist ein Füll­horn für die Prak­tik­er, die hier anwend­bare Tech­niken vorfind­en wie z.B. das „3x3 Fil­ter Mod­ell“ (S. 104). Auch der „Vier­fach-Blick“ ist eine solche prak­tis­che Handreichung.

Not­fälle und Krisensituationen
Im Bere­ich des Not­fall­man­age­ments ist Pit Rohwed­der ein über­all bekan­nter und anerkan­nter Experte. Im vierten Kapi­tel wer­den Abläufe beschrieben, das Führungsver­hal­ten gek­lärt und psy­chol­o­gis­che Aspek­te disku­tiert. Darüber hin­aus enthält der Abschnitt eine Fülle von detail­lierten Tipps, die der Autor aus sein­er langjähri­gen Prax­is schöpft. Das gle­iche gilt für Krisen- (5. Kap.) und Sicher­heits­man­age­ment (6. Kap.). Es mag schon sein, dass manche Experten an der einen oder anderen Stelle etwas zu mäkeln haben, aber viele wird es deutschsprachi­gen Raum nicht geben, die dieser Erfahrungs­fülle stand­hal­ten kön­nen. Ja, und es mag auch sein, dass es im englis­chsprachi­gen Raum andere Ansätze gibt, denn dort hat die empirische Forschung eine ver­gle­ich­sweise län­gere und bre­it­ere Tradition.

Faz­it
Ins­ge­samt ist das Buch fach­lich fundiert, voll mit span­nen­den Beispie­len aus der Prax­is und prak­tisch anwend­baren Tipps. Nicht nur wer mit Kindern und Jugendlichen in die Berge geht, im Kanu fährt, im Seil­gar­ten arbeit­et, mit ihnen segelt, sollte dieses Buch immer wieder zu Hil­fe nehmen, auch bei den schein­bar banalen Prob­lem­lö­sungsauf­gaben und ver­meintlich lang­weili­gen Wan­derun­gen passiert so viel, dass ein Ein­blick in die Facetten des „Out­door Lead­er­ship“ sehr wichtig ist. Führungs­fähigkeit­en, Risiko-, Not­fall- und Krisen­man­age­ment sind immer gefragt, auch wenn immer mehr erleb­nis­päd­a­gogis­che Aktio­nen auf Wiesen, Rasen- und Beton­flächen stat­tfind­en. Bei all dem Lob muss man eine fun­da­men­tale Anmerkung machen: sowohl Autor als auch Ver­lag hät­ten sich mit mehr Sorgfalt um Orthogra­phie, Stil und Lay­out küm­mern müssen.

Rezensent
Prof. Dr. Wern­er Michl
Home­page www.wernermichl.de

Über den Autor

Pit Rohwed­der ist staatlich geprüfter Berg- und Skiführer mit Zusatzaus­bil­dung Erleb­nis­päd­a­gogik, Kom­mu­nika­tion­spsy­cholo­gie und sys­temis­ch­er Organ­i­sa­tions­ber­atung. Seit 1997 ist er Lehrtrain­er bei nahmhaften Anbi­etern von Fach­sport und erleb­nis­päd­a­gogis­chen Zusatzausbildungen.

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