Erlebnispädagogik: 30 Meilensteine in 20 Jahren

19,99 24,80 

Erlebnispädagogik: 30 Meilensteine in 20 Jahren
Herausgegeben von: Janne Fengler, Michael Jagenlauf und Werner Michl (Hrsg.)

Dieses Buch beschreibt eine Zeitreise: Welche Themen haben Praktiker und Forscher aus dem erlebnispädagogischen Feld in den letzten 20 Jahren beschäftigt? Was hat die Szene über die Jahre bewegt? Antworten auf diese und andere Fragen finden sich im vorliegenden Band. 30 Beiträge stehen repräsentativ für 20 Jahre Erlebnispädagogik in Deutschland.

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Artikelnummer: 978-3-944708-20-1 Kategorien: , ,

Beschreibung

320 Seit­en, For­mat A5
24,80 €
ISBN 978-3-944708-20-1 (Soft­cov­er)

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Klappentext

Dieses Buch beschreibt eine Zeitreise: Welche The­men haben Prak­tik­er und Forsch­er aus dem erleb­nis­päd­a­gogis­chen Feld in den let­zten 20 Jahren beschäftigt? Was hat die Szene über die Jahre bewegt?

Antworten auf diese und andere Fra­gen find­en sich im vor­liegen­den Band. Aufgeteilt in zehn Schw­er­punk­tkapi­tel ste­hen 30 Beiträge repräsen­ta­tiv für 20 Jahre Erleb­nis­päd­a­gogik in Deutsch­land. Sorgfältig aus­gewählt von den Her­aus­ge­bern der “Inter­na­tionalen Zeitschrift für hand­lung­sori­en­tiertes Ler­nen”, die 2013 ihr zwanzigjähriges Erschei­n­ungsju­biläum feierte, wer­fen sie Schlaglichter auf die Historie.

Meilen­steine, Impulse, Verän­derun­gen: Die Beitragssamm­lung beg­ibt sich auf Spuren­suche, wie sich The­men­felder im Laufe der erleb­nis­päd­a­gogis­chen Geschichte entwick­elt haben, und bietet – ganz neben­bei – viel Lesevergnügen.

Blick ins Buch

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Rezension

Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Heek­erens für www.socialnet.de

The­ma

Das The­ma ist im Titel angedeutet: Der ver­spricht, zur Erleb­nis­päd­a­gogik 30 Meilen­steine aus 20 Jahren darzu­bi­eten. Bei genauerem Hin­se­hen kann und muss man präzisieren. Ins Blick­feld gerät nur die deutsch(sprachig)e Erleb­nis­päd­a­gogik, und was unter „Erleb­nis­päd­a­gogik“ sowie deren „Meilen­steinen“ zu ver­ste­hen sei, wird dadurch (oper­a­tional) definiert, dass die Her­aus­ge­ber­schaft 30 Artikel aus der von ihnen (im Falle Janne Fen­glers: erst seit 2010) her­aus­gegebe­nen Zeitschrift „e&l – erleben und ler­nen“ und dort zwis­chen 1993 (Erster­schei­n­ungs­jahr) und 2013 erschiene­nen Artikel ver­sam­melt hat.
Entstehungshintergrund

Bei Betra­ch­tung des Erste­hung­sh­in­ter­grun­des eines Buch­es kann man (mögliche) Anlässe und Gründe betra­cht­en. Zwanzig Jahre „e&l“ waren für die Herausgeber(innen) offen­sichtlich Anlass. Als Grund kann man ver­muten, dass sich die deutsch(sprachig)e Erleb­nis­päd­a­gogik derzeit in ein­er Phase der (m. E. notwendi­gen) Selb­st­besin­nung und Selb­st­bes­tim­mung befind­et. Der im Sep­tem­ber 2014 in Augs­burg durchge­führte zehnte „erleben&lernen“-Kongress trug den Titel: „Zwis­chen Anpas­sung und Aben­teuer – Erleb­nis­päd­a­gogik: quo vadis“; entsprechende Über­legun­gen sind doku­men­tiert in der zeit­gle­ich zum hier zu rezen­sieren­den Buch im sel­ben Ver­lag veröf­fentlicht­en Samm­lung (es ist kein „Kon­gress­bericht“!) „Erleb­nis­päd­a­gogik: quo vadis – Zwis­chen Anpas­sung und Aben­teuer“. Geht es dort um eine Vorschau, so hier um eine Rückschau. Bei­des zusam­men ist notwendig, will sich die deutsch(sprachig)e Erleb­nis­päd­a­gogik ihrer his­torischen, diszi­plinären und pro­fes­sionellen Iden­tität versichern.

Her­aus­ge­berin und Herausgeber

Janne Fen­gler ist Pro­fes­sorin für Kind­heit­späd­a­gogik und Päd­a­gogis­che Psy­cholo­gie an der Alanus Hochschule für Kun­st und Gesellschaft. In der deutschsprachi­gen erleb­nis­päd­a­gogis­chen Szene wurde sie durch ihr 2007 veröf­fentlicht­es Buch „Erleb­nis­päd­a­gogik und Selb­stkonzept: Eine Eval­u­a­tion­sstudie“ (Berlin: Nomos) bekan­nt. Die hiesige Erleb­nis­päd­a­gogik hat sie durch meth­o­d­enkri­tis­che Reflex­ion zur Eval­u­a­tion von Erleb­nis­päd­a­gogik bereichert.

Michael Jagen­lauf war bis zu sein­er Emer­i­tierung im Jahre 2005 Pro­fes­sor für Erziehungswis­senschaft / Erwach­se­nen­bil­dung an der Hel­mut-Schmidt-Uni­ver­sität Ham­burg. Er ist Her­aus­ge­ber (u. a.) der im Rein­hardt-Ver­lag erscheinen­den Schriften­rei­he „erleben & ler­nen“; das bekan­nteste Werk dieser Rei­he dürfte das erst­mals 1993 als 2. Band der Rei­he und 2012 in 7. Auflage erschienene Buch „Erleben und Ler­nen“ von Bernd Heck­mair und Wern­er Michl, das deutschsprachige Stan­dard­w­erk zur Erleb­nis­päd­a­gogik schlechthin, sein (vgl. meine Rezen­sion: www.socialnet.de/rezensionen/12689.php).

Mit dem Namen von Wern­er Michl (www.wernermichl.de), Pro­fes­sor an der Fakultät für Sozial­wis­senschaften an der Tech­nis­chen Hochschule Nürn­berg ist die Geschichte der deutsch(sprachig)en Erleb­nis­päd­a­gogik in In- und Aus­land unlös­bar verknüpft.

Die drei Vor­ge­nan­nten bilden derzeit den Her­aus­ge­berkreis der Zeitschrift „e&l – erleben & ler­nen“, ein­er der weltweit aufla­gen­stärk­sten Zeitschriften für Erleb­nis­päd­a­gogik und der einzi­gen deutschsprachi­gen Zeitschrift für erleb­nis- und hand­lung­sori­en­tiertes Ler­nen, nach­dem 2010 die „Zeitschrift für Erleb­nis­päd­a­gogik“ in die e&l „aufge­gan­gen“ ist. Janne Fen­gler gehört seit 2010 dazu, die bei­den Män­ner von Anfang an. Die gehören zum Grün­dungskreis der e&l und sind dessen Namenserfind­er; „erleben und ler­nen“: was im Nach­hinein so „natür­lich“ klingt, ist eine Kon­struk­tion. Fern­er haben sie bedeut­same Posi­tio­nen in der Gesellschaft zur Förderung der Erleb­nis­päd­a­gogik (www.erlebnistage.de) inne: Michael Jagen­lauf als Stel­lvertre­tender Stiftungsratsvor­sitzen­der und Wern­er Michl als Vorstandsvorsitzender.

Auf­bau und Inhalt

Den Kern des Buch­es bilden 30 vom Her­aus­ge­berkreis aus­gewählte e&l-Artikel aus den Jahren 1993 – 2013, zusam­mengestellt in 10 Kapiteln mit je drei Auf­sätzen; am Ende jeden Kapi­tels sind weit­ere e&l-Artikel zur weit­er­führen­den Lek­türe aufge­lis­tet. Dem voran ste­ht eine kurz gefasste Geschichte der Zeitschrift („Wie es zu e&l kam – anstelle eines Vor­worts“) sowie eine knappe Erk­lärung der Auswahlkri­te­rien der ins vor­liegende Buch aufgenomme­nen Artikel („Erleb­nis­päd­a­gogik: 30 Meilen­steine in 20 Jahren – anstelle ein­er Ein­leitung“). Am Ende des Buch­es find­en sich im Anhang die Titel / The­men­schw­er­punk­te aller Hefte der e&l-Jahrgänge 1993 – 2013, ein kurzes Stich­wortverze­ich­nis sowie ein Nach­weis der im Buch gebote­nen Bilder.

Die Titel und Autor(inn)en der genan­nten 30 Artikel sind nach­fol­gend, zuge­ord­net zu den jew­eili­gen Kapiteln und verse­hen mit ihrem Erschei­n­ungs­jahr, aufgeführt.

1. Geschichte

Qual­i­fika­tion­spro­fil Erleb­nis­päd­a­goge – Ver­such ein­er Stan­dortbes­tim­mung (Irmelin Küthe & Bernd Heck­mair, 1993)
Die Ursprünge von Out­ward Bound (Peter­Car­pen­ter, 1997)
Erleb­nis­päd­a­gogik – Die Entwick­lung der Szene aus (süd)deutscher Sicht (Michael Rehm, 2006)

The­o­rie

Bewegt­sein – Über die Erleb­nisun­ter­strö­mung men­schlichen Ler­nens (Horst Rumpf, 1997)
Vom Nutzen des Nachk­langs. Vom Erleb­nis zum Ergeb­nis? (Hans Thier­sch, 2005)
Ganzheitlichkeit der Erleb­nis­päd­a­gogik? Kri­tik ein­er Seman­tik (Niels M. Hoff­mann, 2009)

Forschung

Der erleb­nis­päd­a­gogis­che Prozess – Ein Stufen­mod­ell zur Analyse (Michael Rehm, 1996)
Wie wirkt Erleb­nis­päd­a­gogik? – Fall­stu­di­en in Per­son­alen­twick­lung, Qual­i­fizierung, Jugen­dar­beit und Erziehung­shil­fe (Ulrich Lake­mann, 2006)
Neue Forschung braucht das Land! – Über die Vorzüge bivari­ater und mul­ti­vari­ater Ver­such­spläne für die Erleb­nis­päd­a­gogik (Janne Fen­gler, 2012)

Meta­phern

Metapho­risches Ler­nen in ther­a­peutisch ori­en­tierten erleb­nis­päd­a­gogis­chen Pro­gram­men Teil 1 und Teil 2 (Michael A. Gass, über­set­zt von Niko Schad, 1995)
Von Schnell­straßen, Saump­faden und Sack­gassen – Meta­phern als ziel­stre­bige Umwege des Ler­nens (Cor­nelia Schödl­bauer, 1998)
Selb­st die Meta­pher ist eine Meta­pher – Ein metapho­risch­er Monolog (Mar­tin Scholz, 2008)

Sicher­heit

Sicher­heit ist gut – Sicher­heits­man­age­ment ist bess­er (Michael Jagen­lauf und Hel­mut Wun­der, 1994)
(Sh)it hap­pens (Wil­fried Dewald, Lydia Kraus und Mar­tin Schwier­sch, 2004)
Zero Acci­dent – Sicher­heitssys­tem für Out­door­Train­ings (Wal­ter Siebert, 2004)

Schule

Mon­tanalin­gua – Erleb­nis­päd­a­gogik und Sprachaus­bil­dung (Wil­fried Dewald, 2006)
Von der Erleb­nis­ther­a­pie zur Out­door Edu­ca­tion – Erleb­nis­päd­a­gogik an der Schule Schloss Salem – Erleb­nis­päd­a­gogis­che Tra­di­tion (Rüdi­ger Häusler, 2006)
Erleb­nis­päd­a­gogik als Möglichkeit der Förderung von Team­fähigkeit an der Schule – Soziometrische Analyse der Klassen­struk­tur ein­er sech­sten Jahrgangsstufe (Michaela Schuck und Mar­tin Scholz, 2010)

Seil­gärten

Vom Out­door-Train­ing zur Tea­men­twick­lung – Welchen Beitrag leis­ten Hoch­seil­gärten? (Michael Wag­n­er und Rain­er Wald­mann, 2004)
Quo Vadis, tem­poräre Seilauf­baut­en? – Tem­poräre hohe Seilele­mente im Span­nungs­feld zwis­chen Aben­teuerevent und Päd­a­gogik (Michael Trykows­ki, 2009)
Vom mobilen zum tem­porären Bau – Stan­dards und Nor­men in der Seil­gar­ten­land­schaft (Hen­ning Böh­mer und Georg Schmitz, 2009)

Natur­erleb­nis­päd­a­gogik

Wenn der Berg ruft… (Natur-)Erlebnis-Pädagogik auf Abwe­gen? (Berthold Lan­gen­horst, 1999)
Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirk­lich (Ulrich Grober, 2010)
Wilder­ness bound – Der Stel­len­wert von Wild­nis in der mit­teleu­ropäis­chen Erleb­nis­päd­a­gogik (Matthias Diemer, 2013)

Erleb­nis­ther­a­pie

Sys­temis­che und andere Gedanken zum Ther­a­pier­aum „Schiff“ (Astrid Habi­ba Krezmeier, 1994)
Erleb­nis­päd­a­gogik und Gestalt­ther­a­pie – Eine gedankliche Begeg­nung zweier erfahrung­sori­en­tiert­er Ansätze (Rüdi­ger Gils­dorf, 1997)
Ver­wilderungswün­sche, Aben­teuer­lust und Gren­z­er­fahrun­gen – Anmerkun­gen zu Kurt Hahns Begriff der Erleb­nis­ther­a­pie (Wern­er Michl, 2005)

Rit­uale, Spir­i­tu­al­ität, Religion

Altes neu ent­deck­en: Rit­uale in der Arbeit mit Grup­pen (Mar­tin Schwier­sch, 1998)
„…und plöt­zlich fragt ein Men­sch nach Gott“ – Meta­phern in erleb­nis­päd­a­gogis­chen Maß­nah­men als Ansatzpunkt für die Reli­gion­späd­a­gogik (Karin Roth, 2001)
Rit­uale – Im Nie­mand­s­land zwis­chen Ratio und Reli­gion (Wern­er Michl, 2008)

Diskus­sion

Das vor­liegende Buch enthält eine Auswahl des deutschsprachi­gen Schrift­tums zur Erleb­nis­päd­a­gogik in (vornehm­lich) Deutsch­land, Öster­re­ich und der Schweiz während ihrer noch jun­gen Entwick­lungs­geschichte, für die man plus/minus ein vier­tel Jahrhun­dert anset­zen kann. Notwendig war selb­st eine Auswahl unter den vie­len Artikeln die alleine in der e&l der Jahre 1993 – 2013 erschienen waren. In diesem Zeitraum waren dort von rund 1200 Autor(inn)en in über 100 Heften ca. 4200 Text­seit­en pub­liziert wor­den. Der Her­aus­ge­berkreis hat sich bei dieser Auswahl leit­en lassen von fol­gen­den Fra­gen: „Welche Beiträge ste­hen deut­lich erkennbar in dem Zeit­geist der Epoche, in der sie ver­fasst wur­den? Welche Artikel kön­nen wir als his­torisch bedeut­sam würdi­gen? Bei welchen han­delte es sich um damals neue, beson­ders inno­v­a­tive Ansätze? Welche Auf­sätze hat­ten eine Leucht­turm­funk­tion und haben mit den in ihnen for­mulierten Befun­den, Gedanken und Ideen die nach­fol­gen­den Zeit­en als Vor­bild, als Mod­ell geprägt?“ (S. 13) Die so gefun­de­nen Artikel kon­nten aber nicht alle, son­st wäre das Buch zu umfan­gre­ich gewor­den, im Buch Platz find­en. Die geplanten Kapi­tel „Humor“, „Gen­der“, „Behin­derung“ und „Inter­views“ wur­den gestrichen und die Anzahl der Beiträge für die verbliebe­nen zehn Kapi­tel auf drei reduziert.

Ob der Her­aus­ge­berkreis durch seine Auswahl die von ihm selb­st geset­zten Ziele erre­icht hat, kann und darf Gegen­stand zukün­ftiger Diskus­sion sein. Eben­so die Frage, ob denn die hier vor­liegende Samm­lung repräsen­ta­tiv ist – was nicht die erk­lärte Absicht des Her­aus­ge­berkreis­es war! – für das Ins­ge­samt des deutschsprachi­gen Schrift­tums zur Erleb­nis­päd­a­gogik aus dem let­zten vier­tel Jahrhun­dert. Disku­tieren darf man schließlich auch die Frage, ob denn die hier ver­sam­melten Textdoku­mente anzus­prechen sind als „Meilen­steine“ im üblichen Sinne des Wortes; so wie man etwa, um ein nahe liegen­des Beispiel zu wählen, Stephen Bacons „Die Macht der Meta­phern“ als Meilen­stein bew­erten kann.

Faz­it

Das vor­liegende Buch ist zum einen ein bedeut­samer Beitrag zur Sicherung der his­torischen, diszi­plinären und pro­fes­sionellen Iden­tität der deutschsprachi­gen Erleb­nis­päd­a­gogik. Zum anderen ist es ein kurzweiliges Lese­buch, das all denen zur Lek­türe emp­fohlen sei, die sich in recht kurz­er Zeit einen Überblick darüber ver­schaf­fen wollen, worüber im deutschsprachi­gen Raum in Sachen Erleb­nis­päd­a­gogik nachgedacht wurde und wird.

Rezensent
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Heekerens
Hochschullehrer i.R. für Sozialarbeit/Sozialpädagogik und Päd­a­gogik an der Hochschule München
Home­page de.wikipedia.org/wiki/Hans-Peter_Heekerens

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