Bildung erfolgreich und innovativ managen
Richard Merk
Das Personal- und Bildungsmanagement befindet sich weiterhin in einem Schwebezustand. Anfang der neunziger wurden in der Praxis die Instrumente ausgebaut und verfeinert, derzeit sind die meisten Einrichtungen damit beschäftigt, dem Wettbewerb standzuhalten. Die letzten Jahre haben insbesondere der beruflichen Bildung aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung tiefgreifende strukturelle Veränderungen zugefügt. Wer die Zukunft bestehen will, muss den Kern einer neuen Sichtweise von innovativem und effizientem Weiterbildungsmanagement begreifen lernen. Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert geht es um Kompetenzentwicklung. Weiterbildung wird umso erfolgreicher sein, je systematischer das lebens- und arbeitsbegleitende Lernen in die Alltags- und Berufsstrukturen eingebunden wird. Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung von Bildungsmaßnahmen und Beratung ist nicht der isolierte Einsatz, sondern die strategische Ausrichtung der Qualifizierung. Die Weiterbildung braucht ein neues Selbstverständnis in der globalisierten Welt.
Das Weiterbildungsmanagement beschreibt den Prozess, wie Weiterbildung erfolgreich und gemanagt werden kann. Es versteht sich als wissenschaftlich-praktisches Fundament für die systematische Planung und Umsetzung von Bildungsangeboten und Weiterbildungsberatung. Es stellt das strategische Denken und operative Handeln der Fach- und Führungskräfte in den Mittelpunkt. Indem der Prozess der konzeptionellen Entwicklung und effizienten Realisierung von „Bildungsdienstleistungen und Produkten“ in seine Elemente zerlegt wird, wird die innere Struktur erkennbar, wie Weiterbildung erfolgreich werden kann. Der pädagogische Prozess des Lehrens und Lernens mit Erwachsenen muss in der Wettbewerbswirtschaft in einen unternehmerischen Zusammenhang gestellt werden. Die Anwendung des integrierten Managementkonzepts hat zu einer kontroversen Diskussion in der Weiterbildung geführt und den Professionalisierungsprozess beschleunigt.